National 25. Jan 2025

Bundeskanzler Olaf Scholz besucht Vulcans Anlagen für Erdwärme und Lithiumextraktion in Landau

Karlsruhe, 25. Januar 2025. Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte heute Vulcans Optimierungsanlage zur Lithiumextraktion aus Thermalwasser im rheinland-pfälzischen Landau sowie das benachbarte Geothermiekraftwerk. Im Rahmen seines Engagements für die grüne Energiewende und eine sichere sowie nachhaltige Rohstoffversorgung für Deutschland informierte sich der Kanzler vor Ort über Vulcans innovativen Ansatz einer kombinierten Produktion von klimaneutralem Lithium und Erneuerbarer Energie. Begleitet wurde der Bundeskanzler vom rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten, Alexander Schweitzer.

In der Lithiumextraktionsoptimierungsanlage (LEOP) in Landau wird seit April letzten Jahres das erste Lithiumchlorid produziert, welches je vollständig in Europa hergestellt wurde. Dafür wird heißes Thermalwasser aus dem Untergrund des Oberrheingrabens an die Oberfläche gefördert und zunächst zur Erzeugung Erneuerbare Energie genutzt. In der LEOP wird aus demselben Thermalwasser dann mittels der Methode der sog. Direkten Lithiumextraktion durch Adsorption (A-DLE) Lithiumchlorid gewonnen. Die bei diesem Prozess gewonnene Erneuerbare Energie aus der Erdwärme, wird den umliegenden Gemeinden in der Region überwiegend in Form von Fernwärme zur Verfügung gestellt. Bei einem Rundgang durch die Optimierungsanlage sowie der benachbarten Geothermieanlage erhielt der Bundeskanzler einen detaillierten Einblick in das innovative Verfahren, welches durch den kombinierten Einsatz des Thermalwassers klimaneutral abläuft.

Die Bundesregierung unter Olaf Scholz hat ihre Unterstützung für Geothermieprojekte bereits in der Vergangenheit deutlich gemacht. Im Jahr 2022 hat sie sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung mitteltiefer und tiefer Geothermie in Deutschland bis 2030 um das Zehnfache auszubauen und die Einspeisung in Wärmenetze auf rund 10 Terawattstunden pro Jahr zu erhöhen. Hierzu sollen 100 neue Geothermieprojekte entstehen. Im letzten Jahr verabschiedete das Bundeskabinett außerdem ein Gesetz zum beschleunigten Ausbau von Geothermieanlagen, welches bürokratische Hürden abbauen und Genehmigungsverfahren beschleunigen soll. Bei dem Besuch spricht sich Olaf Scholz erneut für den Einsatz von Geothermie aus und betont die Relevanz heimischer und nachhaltiger Rohstoffgewinnung.

„Was wir heute hier sehen, ist eine gute Botschaft für die Zukunft Deutschlands und Europas. […] Tiefengeothermie ist eine bisher weitgehend ungenutzte, aber sehr ökologische Möglichkeit dafür zu sorgen, dass wir die Wärme in Deutschland bereitstellen, die wir für unsere Haushalte und Unternehmen brauchen. […] Wir wissen von der großen Bedeutung von Lithium für Vieles, was wir in der Zukunft hier in Europa und in Deutschland voranbringen wollen. Und immer wieder schwingt der Gedanke mit, dass wir das aus vielen Ländern, weit entfernt von uns, importieren müssten und wir abhängig von denen sind, die es uns verkaufen. Tatsächlich haben wir in Europa, aber ganz besonders auch in Deutschland, die Grundlagen dafür, dass wir diese Rohstoffversorgung selber herstellen können. Einmal am Rheingraben mit der Möglichkeit der Tiefengeothermie und der Nutzung dieser Wässer, in denen das Lithium vorhanden ist. […] Wir wollen gerne unterstützen, dass das überall geschieht, wo man es machen kann. Das gehört zur Sicherheit unseres Landes und zur volkswirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit dazu“, so Olaf Scholz bei seinem Besuch.

Das hochreine Lithiumchlorid-Konzentrat aus der LEOP wird in einem nächsten Schritt in der Zentralen Lithiumelektrolyse-Optimierungsanlage (CLEOP) in Frankfurt-Höchst zu Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) verarbeitet. In dieser Form wird der Rohstoff zur Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge benötigt. Zu Beginn des Monats hat Vulcan die erste Produktion von LHM in Batteriequalität an der CLEOP bekanntgegeben. In den ersten Wochen konnte bereits ausreichend LHM für ca. 200.000 Mobiltelefone gewonnen werden. Mit diesem Schritt ist nun die erste Wertschöpfungskette, die von der Gewinnung des Rohmaterials bis zur Verarbeitung zum Endprodukt vollständig in Europa liegt und im gesamten Prozess nachhaltig abläuft, abgeschlossen. Die Optimierungsanlagen sind die Vorläufer der geplanten kommerziellen Produktionsanlagen, die in einer ersten Projektphase „Lionheart“ jährlich ca. 24.000 Tonnen LHM produzieren werden. Dies ermöglicht die Batterieherstellung für ca. 500.000 Elektrofahrzeuge.

Thorsten Weimann, Geschäftsführer der Vulcan Energie Ressourcen GmbH, kommentiert: „Wir freuen uns, den Bundeskanzler und den Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz heute an unseren Anlagen begrüßen zu dürfen. Der Besuch unterstreicht die Bedeutung unseres Projekts für die grüne Energie- und Mobilitätswende in Deutschland. Wir wollen durch unser Projekt eine nachhaltige und inländische Lithium-Lieferkette für die europäische Automobilindustrie sichern und den Ausbau der Energiewende durch Geothermie unterstützen. Wir schätzen den Zuspruch des Bundeskanzlers für unser Vorhaben und werden die Umsetzung von Projektphase Eins weiterhin zügig vorantreiben.“

 

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