Geothermie-Vorhaben von Vulcan Energy und BASF: Ergebnisse der 2D-Seismik liegen vor
Karlsruhe, 02.Oktober 2025. Im Rahmen des gemeinsamen Geothermie-Projekts von Vulcan und BASF haben Geologen und Geophysiker die Daten der im Frühjahr 2025 durchgeführten 2D-Seismik aufbereitet und ausgewertet. Die seismischen Untersuchungen, die in Städten und Gemeinden der Vorderpfalz durchgeführt wurden, haben wertvolle geologische Daten geliefert, welche die aus Vorstudien abgeleiteten Hinweise auf geothermische Strukturen und Lithiumressourcen in der Region bestätigen. Damit ist ein zentraler Meilenstein des Projekts erreicht, welches die CO2-freie Dampferzeugung für das BASF-Stammwerk, eine nachhaltige Fernwärmeversorgung in Ludwigshafen und Frankenthal sowie eine klimaneutrale Gewinnung von Lithium ermöglichen soll.
Die Erkenntnisse der Datenauswertung aus der 2D-Seismik bilden nun die fachliche Grundlage für die nächste Projektphase: die Planung und Durchführung einer flächenhaften 3D-Seismik. Diese ermöglicht im Unterschied zur linienbasierten 2D-Seismik eine deutlich detailliertere Erkundung des geologischen Untergrunds. Sie liefert ein präzises räumliches Abbild potenziell geothermisch nutzbarer Strukturen und ist damit entscheidend für die gezielte Planung und Umsetzung der weiteren Projektschritte – darunter auch die Vorbereitung und Ausführung einer Explorationsbohrung.
„Die Ergebnisse der 2D-Seismik bestätigen das erhebliche geothermische Potenzial in der Vorderpfalz und markieren einen zentralen Meilenstein für unser gemeinsames Projekt mit BASF. Damit schaffen wir die Grundlage für die nächste Phase und kommen unserem Ziel, Industrie und Gemeinden sicher und klimaneutral mit Energie zu versorgen und gleichzeitig klimaneutrales Lithium für die europäische Batterie- und Automobilbranche bereitzustellen, einen entscheidenden Schritt näher“, sagt Thorsten Weimann, Chief Development Officer und Geschäftsführer der Vulcan Energie Ressourcen GmbH.
„Dampf ist maßgeblich für unsere chemische Produktion, seine emissionsfreie Erzeugung daher umso wichtiger. Geothermie und der Einsatz von Wärmepumpen können hierzu einen erheblichen Teil beitragen, indem sie die Dampfgewinnung elektrifizieren. Die positiven Resultate aus den ersten seismischen Messungen bestätigen nun, dass wir mit Blick auf unsere grüne Transformation am Standort einen erfolgversprechenden Weg eingeschlagen haben“, sagt Tilmann Hezel, Senior Vice President Infrastructure am BASF-Standort Ludwigshafen.
Aktuelle Rahmenbedingungen und Zeitplanung für die 3D-Seismik
In ihrem jüngsten Beschluss zum Geothermie-Beschleunigungsgesetz hat die Bundesregierung die Geothermie als „im überragenden öffentlichen Interesse“ eingestuft. Diese Entscheidung unterstreicht die Bedeutung geothermischer Projekte für die Wärme- und Energiewende, schafft verlässlichere Rahmenbedingungen und verbessert die Planbarkeit der kommenden Projektphasen – etwa der vorgesehenen 3D-Seismik.
Die Förderrahmenbedingungen für die geplanten 3D-Messungen sind aufgrund der derzeit laufenden Verhandlungen zum Bundeshaushalt 2025/2026 noch offen. Für die vorgesehene 3D-Seismik wurde im Januar 2025 eine Förderung im Rahmen des „8. Energieforschungsprogramms zur angewandten Energieforschung“ beantragt. Nach aktueller Einschätzung gehen Vulcan und BASF davon aus, dass frühestens im Sommer 2026 eine zuverlässige Aussage über das Förderungsszenario getroffen werden kann.
Parallel dazu werden auf Grundlage der geologischen Erkenntnisse aus der 2D-Seismik Mitigationsmaßnahmen entwickelt und implementiert, um mit Blick auf die 3D-Messungen sowohl die Datenqualität – insbesondere in dicht besiedelten Gebieten – zu optimieren als auch die Auswirkungen auf Umwelt und Infrastruktur weiter zu minimieren.
Vor diesem Hintergrund passen die Projektpartner ihren Zeitplan an und bereiten eine Verschiebung der ursprünglich für Winter 2025/26 geplanten 3D-Seismik vor. Die neue Zeitschiene für die 3D-seismischen Messungen hat keine Auswirkung auf das übergeordnete Ziel, das Projekt Anfang der 2030er Jahre umzusetzen. Vulcan und BASF erachten das gemeinsame Projekt weiterhin als maßgeblichen Aspekt für die Energietransformation der Industrie, die Wärmewende in der Region sowie für eine nachhaltige Lithiumgewinnung.
Geothermie-Vorhaben von Vulcan und BASF
Im November 2024 haben Vulcan und BASF eine Absichtserklärung zu einer strategischen Partnerschaft unterschrieben, um gemeinsam den Einsatz geothermischer Energie am Ludwigshafener Standort des Chemieunternehmens zu evaluieren. BASF könnte Erdwärme aus Tiefengeothermie zur CO2-freien Erzeugung von Dampf einsetzen und auf diese Weise bis zu 800.000 Tonnen Treibhausgasemissionen an ihrem Stammwerk reduzieren. Daneben plant Vulcan nachhaltiges Lithium aus dem Thermalwasser für die deutsche und europäische Batterie- und Automobilindustrie zu gewinnen, während die regionalen Energieversorger – die Technischen Werke Ludwigshafen und die Stadtwerke Frankenthal – die Erdwärme zur nachhaltigen Fernwärmeversorgung nutzen könnten.
Über Vulcan Energy
Vulcan Energy (ASX:VUL, FSE:VUL) baut das weltweit erste klimaneutrale, integrierte Unternehmen für Lithium und Erneuerbare Energien auf, um die CO2-Emissionen in der Batterieproduktion zu reduzieren. Das Lionheart-Projekt von Vulcan, das sich im Oberrheingraben an der Grenze zwischen Deutschland und Frankreich befindet, stellt die größte Lithium- und Geothermieressource in Europa dar und ist ein globales Tier-One-Lithiumprojekt. Das Unternehmen nutzt die natürlich vorkommende Erdwärme, um Lithium aus unterirdischen geothermischen Solen zu gewinnen und dieses im Anschluss zu batteriefertigem Material weiterzuverarbeiten. Mit der unternehmenseigenen, führenden Technologie VULSORB® schafft Vulcan eine lokale, kostengünstige und nachhaltige Lithiumquelle für europäische Elektrofahrzeugbatterien. Weitere Informationen finden Sie unter https://v-er.eu/
Über BASF
BASF steht für Chemie für eine nachhaltige Zukunft. Unser Anspruch: Wir wollen das bevorzugte Chemieunternehmen sein, um die grüne Transformation unserer Kunden zu ermöglichen. Wir verbinden wirtschaftlichen Erfolg mit dem Schutz der Umwelt und gesellschaftlicher Verantwortung. Rund 112.000 Mitarbeitende in der BASF-Gruppe tragen zum Erfolg unserer Kunden aus nahezu allen Branchen und in fast allen Ländern der Welt bei. Unser Portfolio umfasst als Core Businesses die Segmente Chemicals, Materials, Industrial Solutions und Nutrition & Care; die Standalone Businesses sind in den Segmenten Surface Technologies und Agricultural Solutions gebündelt. BASF erzielte 2024 weltweit einen Umsatz von 65,3 Milliarden €. BASF-Aktien werden an der Börse in Frankfurt (BAS) sowie als American Depositary Receipts (BASFY) in den USA gehandelt. Weitere Informationen unter www.basf.com.
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