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International 11. Jan 2022

Vulcan und Nobian planen gemeinsames Werk in Höchst

Karlsruhe, 11. Januar 2022. Das in Karlsruhe ansässige Unternehmen Vulcan und Nobian, führender Hersteller der europäischen Chemieindustrie, haben eine Absichtserklärung für den Bau und den Betrieb eines gemeinsamen Lithium-Werkes unterschrieben. Die Aufbereitungsanlage soll im Chemiepark Höchst, nahe Frankfurt, errichtet werden. Zunächst wird die Machbarkeit des Projektes geprüft.

Nobian hat als erstes Unternehmen in Deutschland erfolgreich Chloralkali-Elektrolyseure zur Produktion von grünem Wasserstoff hergestellt. Durch die Zusammenarbeit und einem gemeinsamen Werk sollen die Produktionskapazitäten von Vulcan zur Herstellung von CO2– neutalem Lithium weiter gestärkt werden. Mit Hilfe der Elektrolyseure von Nobian soll das im Oberrhein gewonnene Lithiumchlorid in hochreines Lithiumhydroxidmonohydrat raffiniert werden. Im vergangenen Jahr konnte das im Chemiepark Höchst verarbeitete Lithiumhydroxidmonohydrat von Vulcan bereits gängige Qualitätsstandards deutlich übertreffen und ist somit für die Nutzung in prädestiniert.

Die geographische Nähe des Chemieparks zum Oberrhein unterstützt den Aufbau der regionalen Wertschöpfung rund um die hiesige Batterieindustrie. Vulcan hat bereits ein Grundstück für den Bau der Lithiumanlage in Höchst erworben.

“Mit Nobian konnten wir einen der erfahrensten Player am Markt als Partner gewinnen, der uns in der Aufbereitung des CO2-neutralen Lithiums unterstützen wird. Mit seiner jahrelangen operativen Erfahrung und dem Fachwissen in der Elektrolyseurproduktion sowie der Nähe zum Oberrhein ist der Chemiegigant ein idealer Partner für Vulcan. Die Zusammenarbeit mit Nobian ist ein weiterer wichtiger Schritt für den Aufbau der europäischen Batterieindustrie“, so Dr. Horst Kreuter, Geschäftsführer von Vulcan.

“Die Zusammenarbeit mit Vulcan ermöglicht es uns, ein wichtiger Akteur bei der Lieferung von Rohstoffen für die Batterieindustrie zu werden und unser Portfolio an Batterierohstoffen zu erweitern. Dazu gehören neben Lauge, HCL und Hypochlorit, auch die Vermarktung der Nebenprodukte von Chlor und Wasserstoff“, so Dr. Jürgen Baune, Vice President Chlor-Alkali und Geschäftsführer bei Nobian in Deutschland.

Die Kooperationspartner haben sich auf einen dreistufigen Prozess verständigt. Nach Durchführung einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie für den Aufbau der Produktionsanlage soll mit dem Betrieb der Elektrolyse-Demonstrationsanlage begonnen werden. Erst nach erfolgreichem Abschluss des Probephase wollen beide Partner mit der Planung, dem Bau und der Inbetriebnahme einer Anlage im kommerziellen Maßstab beginnen.

„Die Lithiumelektrolyse ist sowohl aus ökologischer, infrastruktureller als auch aus wirtschaftlicher Sicht ein wichtiger Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Die Synergieeffekte, die sich aus der neuen Partnerschaft ergeben, bestärken auch den regionalen Standort und sichern die Rolle Deutschland als größter Chemieproduzent Europas“, so Horst Kreuter.

Erst kürzlich sicherte sich das Unternehmen eine weitere Gewinnungslizenz für Erdwärme und vier weitere Explorationslizenzen für geothermische Energie und Lithium in der Region des Oberrheingrabens.