Machbarkeitsstudie: Heimisches Lithium weltweit am umweltfreundlichsten
Steigerung der Produktionszahlen um 60 Prozent. Wärmeerzeugung von mehr als 250 Gigawattstunden pro Jahr.
Karlsruhe, 13. Februar 2023. Vulcan hat die Ergebnisse der Endgültigen Machbarkeitsstudie (Definite Feasibilty Study) für Projektphase Eins des CO2-neutralen Lithium-Projektes im Oberrheingraben bekannt gegeben. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, weltweit der erste integrierte Hersteller von klimaneutralem Lithium und Erneuerbarer Energie zu werden. In der Phase 1 will Vulcan Energy 24.000 Tonnen Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) pro Jahr herstellen. Im Vergleich zur vorläufigen Machbarkeitsstudie (Pre–Feasibility Study) ist dies eine Steigerung von 60%.
Grund für die Erhöhung der Produktion ist die Identifizierung neuer Produktionsstandorte, die Ende 2025 in Betrieb genommen werden sollen. Neben dem Lithium sollen jährlich mehr als 300 GWh/a an erneuerbarem Strom und mehr als 250 GWh/a an Erneuerbarer Wärme erzeugt werden. Die Investitionen für die erste Phase liegen bei 1,496 Milliarden Euro während der Produktionskosten pro Tonne Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) 4.359 Euro betragen. Aktuelle Herstellungskosten in anderen Regionen, wie z.B. in Lateinamerika liegen bei mehr als 5.000 Euro.
„Ich möchte unserem gesamten Vulcan–Team und Experten für die enormen Anstrengungen danken, die diese Machbarkeitsstudie erstellt haben. Sie belegt, dass die Produktion von Lithium in Deutschland nicht nur wirtschaftlicher als in anderen Regionen der Welt, sondern auch am umweltfreundlichsten ist“, so Horst Kreuter, CEO der Vulcan. „Es werden keine fossilen Brennstoffe für die Herstellung verwendet, sondern Erneuerbare Energie für das regionale Strom– und Wärmenetz zur Verfügung gestellt. Mit einem Wasserverbrauch von 1.36 Tonnen weisen unsere Anlagen den weltweit geringsten Wasserbrauch pro Tonne Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) auf. Das ist weniger als bei allen anderen derzeit verwendeten Produktionsverfahren.“
Der DFS zur Phase 1 liegen technische Daten der in Betrieb befindlichen Geothermieanlagen sowie Lithium–Pilotanlagen von Vulcan zu Grunde. In der Studie sind die Ergebnisse aus der Pilot–Produktion mit dem hochleistungsfähigen hauseigenen Sorptionsmittel VULSORB™ genauso berücksichtigt, wie die über 13.000 Betriebsstunden der seit April 2021 laufenden ersten Pilotanlage (PP1). Mit dem Projekt deckt Vulcan die gesamte Wertschöpfungskette der Herstellung von industriefähigem Lithium ab und zeigt, dass die Wahl eines nachhaltigen Lithium–Produktionsprozesses mit der richtigen Technologie wirtschaftlicher sein kann als herkömmlicher Lithiumabbau.
„Die Arbeit hört hier nicht auf, sondern fängt hier an, denn wir wollen bis Ende 2025 mit der kommerziellen Produktion beginnen und sie danach hochfahren. Dies ist ein enger Zeitrahmen, und wir sind uns der großen Herausforderung bewusst, die vor uns als wachsendes Unternehmen liegt. Wir haben bereits diese spannende Reise gemeinsam mit unserem Team und unseren Partnern begonnen und mit der DFS einen wesentlichen Meilenstein erreicht. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit, um NetZero zu erreichen. Wir als Vulcan tragen unseren Teil dazu bei, indem wir helfen, zwei traditionell sehr kohlenstoffintensive Industrien – die Energie und Batterieindustrie – zu dekarbonisieren. Unser Zero Carbon Lithium™ Projekt im Oberrheingraben verbindet die Produktion Erneuerbarer Wärme und die klimaneutrale Lithiumproduktion auf innovative und zirkuläre Weise. Wir sind sehr stolz darauf, CO2-neutrale und heimische Ressourcen aus Europa für Europa liefern zu können“, so Cris Moreno, Co–CEO von Vulcan.
Die DFS wurde für die unterirdische Geologie, die Feldentwicklungsplanung, die Ressourcen– und Reservenschätzung, die Infrastruktur der oberirdischen Rohrleitungen, die Geothermieanlage, die Lithiumextraktionsanlage (LEP) und die zentrale Lithium(hydroxid)–Anlage (CLP) sowie für die technische Planung durchgeführt. Die Überprüfung und Freigabe der Ressourcen und Reserven wurde von Spezialisten der Öl– und Gasindustrie GLJ Ltd. in Zusammenarbeit mit den Lithium–Sole–Spezialisten von Groundwater Insight durchgeführt.
Zweck der DFS ist es, dem Unternehmen ein Entscheidungsinstrument zur Verfügung zu stellen, um das Projekt in die nächste Entwicklungsphase zu bringen – durch die Überbrückung der technischen Phase bis hin zur Ausführung und zum Bau.
Phase 2 der DFS folgt und zielt auf eine weitere modulare Produktion von 24.000 Tonnen gemäß der PFS–Studie von 2021 ab, die aufgrund neuer technischer Daten aus Phase 1 der DFS aktualisiert wurde.