Ministerpräsidentin Malu Dreyer besucht Vulcan
Ministerpräsidentin Malu Dreyer besichtigt Anlage zur klimaneutralen Gewinnung von Lithium. Dreyer betonte Wichtigkeit der regenerativen Strom- und Wärmeerzeugung – auch für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz.
Karlsruhe, 25. Mai 2023. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat im pfälzischen Insheim das Geothermiekraftwerk Vulcans besichtigt. Mit Blick auf die Wärmewende informierte sich die Ministerpräsidentin auch über das heimische Potenzial der Tiefengeothermie für die zukünftige Wärmeversorgung in der Region.
Vulcan mit Hauptsitz in Karlsruhe entwickelt Tiefengeothermieprojekte im Oberrheingraben zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Seit 2012 beliefert das Kraftwerk in Insheim Bürgerinnen und Bürger störungsfrei mit grünem Strom und Wärme. So konnten bislang rund 100.000 Tonnen CO2 eingespart werden.
Neben der Versorgung der Region mit erneuerbarer Wärme, betreibt Vulcan in Insheim zwei Pilotanlagen zur Sicherung von CO2-neutralem Lithium. Die Erkenntnisse aus dem Betrieb dieser Anlagen fließen in den Bau einer Demoanlage in Landau ein, die in den nächsten Monaten fertiggestellt wird. In seiner aktuellen Machbarkeitsstudie geht das Unternehmen davon aus, Lithium für rund 1,2 Millionen Autobatterien pro Jahr zu produzieren.
„Die Tiefengeothermie im Oberrheingraben bietet ein wertvolles Potential zur regenerativen Strom- und Wärmeerzeugung. Dies ist nicht nur eine Chance für den Klimaschutz, sondern auch für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz. Ich danke Vulcan für den heutigen Einblick in die Möglichkeiten zur Gewinnung des knappen Rohstoffs Lithium aus tiefengeothermischen Bohrungen. Das Interesse vieler Kommunen zur Nutzung von Erdwärme im Rahmen kommunaler Wärmekonzepte steigt. Wichtig ist daher eine enge Abstimmung mit allen Akteuren und insbesondere mit den Kommunen vor Ort“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer während ihres Besuchs in Insheim.
„Die Geothermie kann in Rheinland-Pfalz einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Zusätzlich haben wir mit dem aus Thermalwasser gewonnen Lithium die Möglichkeit, in Bezug auf dieses dringend benötigte Material Europas Importabhängigkeit drastisch zu reduzieren. Aktuell beziehen die Mitgliedsstaaten der EU mehr als 80% des Lithiums aus Drittländern. Wenn wir eigene Wertschöpfungs- und lieferketten aufbauen wollen, dann müssen wir die dafür notwendigen Lösungen und Technologien beschleunigen und befördern“, kommentiert Horst Kreuter, CEO von Vulcan.
Führende Unternehmen aus der Automobil- und Batteriebranche, wie Stellantis, Volkswagen, LG und Renault, haben bereits verbindliche Verträge mit Vulcan über die Abnahme von Lithium aus dem Oberrhein geschlossen. Stellantis, zweitgrößter Autohersteller Europas, hat außerdem 50 Millionen Euro in das Zero Carbon Lithium™ Projekt investiert und ist damit zweitgrößter Aktionär des Unternehmens. Stellantis hat sich zum Ziel gesetzt, in der Automobilindustrie eine Vorreiterrolle bei der Eindämmung des Klimawandels einzunehmen und bis 2038 CO2-frei zu werden, wobei bis 2030 eine Reduzierung um 50 Prozent angestrebt wird. Dies setzt voraus, dass Stellantis als führendes Mobilitäts-Technologieunternehmen seine Energieversorgung in seinen Produktionsstätten dekarbonisiert und lokalisiert. Im Januar 203 unterzeichneten Vulcan und Stellantis bereits eine Vereinbarung zur Unterstützung der Dekarbonisierung der Rüsselsheimer Automobilproduktionsstätte durch Energie aus Geothermie.
„Stellantis ist auf einem sehr klaren Weg der Elektrifizierung. Ab 2030 werden wir in Europa nur noch rein-elektrische Fahrzeuge verkaufen. Daher freuen wir uns über unser Engagement bei Vulcan Energy, weil wir somit Lithium für unsere Batteriezellproduktion regional und klimaneutral beziehen können. Dies ist ein wichtiger Bestandteil unseres umfassenden 360-Grad-Ansatzes bei der Elektrifizierung“, so Matthias Brüggemann, Corporate Purchasing Vice President Stellantis.
Erst vor wenigen Monaten hat Vulcan erfolgreich die endgültige Machbarkeitsstudie für Projektphase eins vorgelegt. In Phase 1 will die Vulcan demnach 24.000 Tonnen Lithiumhydroxidmonohydrat pro Jahr herstellen. Phase 2 zielt auf eine weitere modulare Produktion von 24.000 Tonnen ab.